Teilnehmende des Plenums 2009-2013
Am 17. Mai 2010 tagte zum ersten Mal das neue Plenum der Deutschen Islam Konferenz unter der Leitung des damaligen Bundesinnenministers, Dr. Thomas de Maizière.
Staatliche Vertreter und muslimische Mitglieder mit dem Innenminister als Gastgeber bildeten das Dialoggremium. Das jetzige Plenum soll stärker als bisher aktuelle Entwicklungen und die Vielfalt der Muslime berücksichtigen.
Die bisherigen muslimischen Einzelpersonen des Plenums gaben ihre Plätze an neue Einzelpersonen weiter.
Bei der Auswahl der neuen muslimischen Teilnehmer stand wie auch in der ersten Phase der DIK der Ansatz im Vordergrund, so gut wie möglich die Vielfalt der Muslime in Deutschland abzubilden.
Mit Blick auf die Ergebnisse der Studie "Muslimisches Leben in Deutschland" (MLD, BAMF 2009) wurde an der Beteiligung von Dach- und Spitzenverbänden sowie muslimischen Einzelpersonen in einem Verhältnis von ca. einem Drittel zu ca. zwei Dritteln festgehalten. Die Studie belegte, dass sich ca. ein Viertel der ungefähr vier Millionen Muslime in Deutschland von den bisher an der DIK teilnehmenden islamischen Dach- und Spitzenverbänden vertreten fühlen.
Muslimische Einzelpersonen der DIK in ihrer zweiten Phase:
- Herr Hamed Abdel-Samad, Politologe und Autor
- Herr Bernd Ridwan Bauknecht, Religionslehrer
- Frau Dr. des. Tuba Isik, Doktorandin (Theologie und Religionswissenschaften)
- Frau Sineb El Masrar, Herausgeberin und Chefredakteurin
- Herr Ahmad Mansour, freier Autor
- Frau Gönül Halat-Mec, Rechtsanwältin
- Herr Dr. Abdelmalek Hibaoui, Imam
- Frau Hamideh Mohagheghi, Theologin
- Herr Bülent Ucar, Professor für Islamische Religionspädagogik
- Herr Turgut Yüksel, Soziologe
- Vor dem Plenum 2011 war Frau Dr. Armina Omerika zurückgetreten.
Mit der Neubesetzung der muslimischen Einzelpersonen sollte anderen Teilnehmern die Möglichkeit gegeben werden, ihre praktischen Erfahrungen und Kenntnisse in die Deutsche Islam Konferenz mit einzubringen. Bei der Auswahl spielten vor allem ihre praktischen Erfahrungen in Bezug auf die neuen Schwerpunktthemen der DIK eine Rolle. Aber auch die Vielfalt der Muslime in ethnischer und religionspolitischer Hinsicht sollte noch stärker berücksichtigt werden. Somit sind auch wieder säkulare Muslime vertreten.
Dach- und Spitzenverbände von Muslimen
Als neuer Verband nimmt die Türkische Gemeinde Deutschlands (TGD) teil, die zwar kein islamischer Verband ist, aber insbesondere türkisch-stämmige säkulare Muslime über die Einzelpersonen hinaus repräsentieren soll.
Der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland e. V. (IRD) wird hingegen nicht mehr in der DIK teilnehmen. Aufgrund der laufenden Ermittlungsverfahren gegen führende Mitglieder der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüş (IGMG), der größten Mitgliedsorganisation des IRD, wird seine Mitgliedschaft bis auf Weiteres suspendiert. Auf diese Möglichkeit, einer ruhenden Mitgliedschaft hat der Islamrat verzichtet.
Folgende Dach- und Spitzenverbände von Muslimen werden teilnehmen:
- Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e. V. (DITIB)
- Verband Islamischer Kulturzentren e. V. (VIKZ)
- Alevitische Gemeinde Deutschland e. V. (AABF)
- Islamische Gemeinschaft der Bosniaken in Deutschland e. V. (IGBD)
- Zentralrat der Marokkaner in Deutschland e. V. (ZMaD)
sowie die Türkische Gemeinde Deutschland (TGD) als säkulare Migrantenselbstorganisation.
Veränderungen bei den staatlichen Teilnehmern
Themen wie die Einführung islamischen Religionsunterrichts oder die Ausbildung von Imamen an deutschen Universitäten sowie eine Vielzahl von Fragen der praktischen Integration liegen in der Verantwortung von Ländern und Kommunen. Daher werden die maßgeblichen Länderfachkonferenzen und beispielhafte Kommunen stärker als bisher mit einbezogen.
Die Zusammensetzung auf staatlicher Seite sieht wie folgt aus:
Bund (6 Vertreter):
- Bundesministerium des Innern
- Bundeskanzleramt
- Integrationsbeauftragte des Bundes
- Auswärtiges Amt
- Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
- Bundesministerium für Bildung und Forschung
Länder (6 Vertreter):
Innenministerkonferenz mit drei Vertretern:
dem Land, das den Vorsitz inne hat (derzeit Niedersachsen),
dem sog. A-Land (SPD-geführt, derzeit Nordrhein-Westfalen) und
dem sog. B-Land (unionsgeführt, derzeit Mecklenburg-Vorpommern)
- Kultusministerkonferenz mit einem Vertreter (derzeit Sachsen-Anhalt)
- Integrationsministerkonferenz mit zwei Vertretern (derzeit A-Land: Nordrhein-Westfalen und B-Land: Hessen)
Kommunen (5 Vertreter):
- Stadt Duisburg
- Stadt Nürnberg
- Stadt Göttingen
- Landkreis Konstanz
- Stadt Bergkamen (LK Unna)
DIK-Redaktion, 19.04.2012