Eckpunkte einer Förderung der Prävention von gesellschaftlicher Polarisierung in der Jugendarbeit , Datum: 03.05.2013, Format: Sonstige, Bereich: Deutsche Islam Konferenz

Ziel der AG "Präventionsarbeit mit Jugendlichen" (AG P) war die Initiierung von praktischen Maßnahmen. Um dieses Ziel verwirklichen zu können, hat sie 2011 eine Bestandsaufnahme von Präventionsmaßnahmen durchgeführt und Handlungsfelder konkretisiert. So besteht unter anderem Bedarf an der Schaffung von Gegendiskursen zu muslimfeindlichen Positionen in der Gesellschaft bei gleichzeitiger öffentlicher und argumentativer Abgrenzung von extremistischen Positionen unter Muslimen.

Auch sind Präventionsprojekte mit und durch Jugendliche (peer-to-peer-Ansatz) und Projekte, die das Internet und hier insbesondere das soziale Netz als Mittel einbeziehen, bisher selten. Zudem traten in der Vergangenheit nur wenige muslimische Akteure als Träger von Projekten in Erscheinung.

Die AG P hat sich darüber hinaus mit Ansatz und Methoden der Präventionsarbeit beschäftigt und ist zu folgenden Schlüssen gekommen:

  1. Insbesondere im universell-präventiven Bereich ist die Verwendung von Begriffen wie „Förderung“ oder „Stärkung“ häufig angemessener als die Verwendung des Begriffes „Prävention“, da die erstgenannten Begriffe Zielgruppen nicht als Risikogruppen kennzeichnen und die konkrete Zielsetzung von Maßnahmen häufig klarer beschreiben. Um potentielle Träger und Zielgruppen zur Mitwirkung an Projekten zu motivieren, empfiehlt es sich auch allgemein, positiv besetzte Begriffe in der Formulierung von Zielen zu verwenden.
  2. Die Arbeitsgruppe wird den eigenen Tätigkeitsschwerpunkt aufgrund ihrer breiten Zusammensetzung insbesondere auf Maßnahmen mit universell-förderndem Charakter – was auch die Förderung der Teilhabe einschließt – und der Bildung/Aufklärung legen, mit dem Ziel der nachhaltigen Verhinderung der drei von ihr behandelten Phänomene.

Vor diesem Hintergrund hat die AG P zur Umsetzung des oben genannten Ziels die vorliegenden Eckpunkte für eine Förderung der Prävention von gesellschaftlicher Polarisierung in der Jugendarbeit erarbeitet.

Die mit dem Papier verbundene Projektförderinitiative ist ausgelaufen. Die der Förderung zugrunde liegenden Ideen wurden im 2014 gestarteten Bundesprogramm des BMFSFJ "Demokratie leben!" aufgenommen.