Werkstattgespräch zur Fortsetzung der DIK mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser , Datum: 10.05.2022, Format: Meldung, Bereich: Im Dialog

Die Deutsche Islam Konferenz (DIK) ist mit der 20. Legislaturperiode in ihre 5. Phase gestartet. Bundesinnenministerin Faeser hatte gleich bei Amtsantritt deutlich gemacht, dass sie die DIK fortführen und zugleich fortentwickeln wird. Dabei werden muslimische Stimmen und Positionen in die Planungen eingebunden. Bei einem Werkstattgespräch am 5. Mai in Berlin wurden nun mögliche Schwerpunktthemen der DIK vertieft diskutiert und konkretisiert.

Faeser richtete zu Beginn der Veranstaltung im "Helix Hub" in Berlin-Mitte ein Grußwort an die rund 40 Vertreterinnen und Vertreter von islamischen Dachverbänden und Organisationen der muslimischen Zivilgesellschaft und erklärte:

Eine Frau steht vor einem Rednerpult Bundesinnenministerin Nancy Faeser Quelle: BMI

"Die Deutsche Islam Konferenz ist das zentrale Forum für den Dialog des Staates mit Musliminnen und Muslimen. Sie soll dazu beitragen, einen Islam der Muslime in Deutschland zu befördern, der als Teil der Gesellschaft akzeptiert wird und sich eigenständig auf der Grundlage unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung entfalten kann.

Ich werde die Deutsche Islam Konferenz als wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt engagiert fortführen und fortentwickeln – und binde dabei muslimische Stimmen von Anfang an ein.

Die Islamkonferenz hat dazu beigetragen, dass Musliminnen und Muslime heute selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft sind. Die besten Belege hierfür sind die Einführung von islamischem Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, die Etablierung islamischer Theologie an öffentlichen Universitäten, die Teilhabe von Musliminnen und Muslimen in der Wohlfahrtspflege oder an gesellschaftlichen Debatten. Das alles erfährt in Staat und Gesellschaft heute breite Akzeptanz.

Viele Menschen sind jeden Tag von Rassismus betroffen. Für Musliminnen und Muslime gilt das oftmals doppelt: Sie erfahren Ablehnungen und Anfeindungen als Angehörige der islamischen Religion und oft auch als Menschen mit Einwanderungsgeschichte. Dagegen wenden wir uns sehr entschieden. Für mich ist die Deutsche Islam Konferenz deshalb auch das ganz klare Zeichen an alle, die das nicht hören oder akzeptieren wollen: Die Musliminnen und Muslime in Deutschland und ihre Religion sind ein selbstverständlicher Teil unserer Gesellschaft. Der Staat nimmt sich ihrer Anliegen an."

Im Anschluss an das Grußwort der Ministerin widmeten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in jeweils zwei wechselnd besetzten Runden den drei Themenfeldern "Gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern", "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit verhindern" und "Strukturen muslimischer Selbstorganisation stärken".

Aufbauend auf den Austausch und die Diskussionsrunden des Werkstattgesprächs werden nun im BMI die Planungen der aktuellen, fünften Phase der DIK fortgesetzt. Dabei werden zuständige Ministerien auf Bundesebene, die Länder und weitere DIK-beteiligte Institutionen eingebunden. Im BMI werden dann Handlungsfelder und Ziele definiert, denen sich die DIK in bewährter Weise flexibel und anlass- bzw. themenbezogen widmen wird.