Zivilgesellschaft vor Ort unterstützen , , Das Projekt "ProAktiMO – Professionalisierung und Aktivierung muslimischer Organisationen für gesellschaftliches Miteinander" stärkt muslimische Gemeinden als zivilgesellschaftliche Akteure.
Moscheegemeinden und Cem-Häuser sind nicht nur Orte der Religionsausübung, sondern auch wichtige soziale und zivilgesellschaftliche Akteure im kommunalen Gefüge. Sie engagieren sich beispielsweise in der Kinder- und Jugendarbeit oder in Projekten für Frauen. Dabei erreichen sie häufig Zielgruppen, die von Angeboten anderer Träger nicht erreicht werden.
Ein Großteil dieses Engagements erfolgt ehrenamtlich. Das im Februar 2025 gestartete Projekt "ProAktiMO" unterstützt bundesweit Gemeinden und ihre Ehrenamtlichen dabei, ihr Selbstverständnis als zivilgesellschaftliche Akteure im kommunalen Umfeld zu reflektieren sowie bestehende Strukturen und Prozesse weiterzuentwickeln. Die Projektleiterin Ayten Kılıçarslan, Vorsitzende des Bundesverbands Sozialdienst muslimischer Frauen e.V. (SmF) unterstreicht die Bedeutung des Vorhabens: "Das Projekt markiert für uns einen wichtigen Schritt zur Teilhabe. Die am Projekt beteiligten Moscheegemeinden werden die Gesellschaft mit ihren Kompetenzen und ihrem Engagement nachhaltig bereichern."
Zusammenarbeit auf Augenhöhe
Der Projektträger setzt sich aktiv für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen in der deutschen Gesellschaft ein – unabhängig von sozialer, kultureller, religiöser oder ethnischer Zugehörigkeit. "Muslime sind ebenfalls ein Teil dieses Landes. Mit ihren zivilgesellschaftlichen Organisationen und engagierten Personen sollen sie auf Augenhöhe kommunizieren und Angebote schaffen können"
, so Kılıçarslan.
Frau Kılıçarslan, Projektleiterin, (Mitte links) und Frau Karadağ, Co-Projektleiterin (Mitte rechts), in einer Besprechung mit dem Projektteam.
Quelle: Sozialdienst muslimischer Frauen e.V.
Das vom Bundesministerium des Innern im Rahmen der Deutschen Islam Konferenz geförderte Projekt verfolgt zwei Hauptziele. Das erste Ziel besteht darin, Moscheegemeinden und Cem-Häuser als zivilgesellschaftliche Akteure zu stärken. Als weiteres Ziel soll die Zusammenarbeit mit anderen kommunalen Institutionen und Organisationen gestärkt werden. "Die Vernetzung der Projektgemeinden mit der Verwaltung und weiteren zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren ist entscheidend, damit sie vor Ort nachhaltig und eigenständig zusammenarbeiten können"
, betont die Co-Projektleiterin Zeliha Karadağ.
Um die genannten Ziele zu erreichen, werden die bestehenden Angebote der Gemeinden im Bereich der sozialen Arbeit professionalisiert und erweitert. Außerdem werden die Gemeinden in die Lage versetzt, über ihre Angebote, bspw. eine Gesprächsrunde für Seniorinnen und Senioren, aufzuklären und zu informieren. Dafür bietet der Projektträger den teilnehmenden Gemeinden vielfältige Maßnahmen an, unter anderem Qualifizierungen in den Bereichen Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, Frauen- und Jugendempowerment, Netzwerkarbeit und Austausch.
Vertrauen durch Vernetzung schaffen
So soll auch das gegenseitige Vertrauen im Projektverlauf gestärkt werden. Die Initiative trägt dazu bei, dass Moscheegemeinden und kommunale Entscheidungsträger ein besseres Verständnis für Prozesse und Anliegen des jeweils anderen entwickeln.
Die ersten Schulungen fanden bereits statt. Hier ging es um erfolgreiches Networking.
Quelle: Sozialdienst muslimischer Frauen e.V.
Entsprechend wird das Vorhaben im Umfeld der Gemeinden insgesamt sehr positiv aufgenommen: "Viele Kommunen, Wohlfahrtsverbände und andere zivilgesellschaftliche Akteurinnen und Akteure begrüßen die Zusammenarbeit mit muslimischen Gemeinden ausdrücklich. In einzelnen Städten und Gemeinden wurde das Projekt bereits in Arbeitskreise und kommunale Gremien aufgenommen, und manche Kommunen haben uns organisatorische Unterstützung angeboten"
, berichtet Karadağ.
Darüber hinaus wirkt sich das Projekt auch auf den öffentlichen Diskurs aus. Die Co-Projektleiterin führt aus: "ProAktiMO eröffnet Gespräche über die Teilhabe muslimischer Communities und stärkt das Vertrauen zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen. Uns ist wichtig, dass diese Gespräche auf Augenhöhe stattfinden – nicht nur zwischen Expertinnen und Experten, sondern auch mit den Menschen vor Ort, die direkt betroffen sind."
Auf diese Weise leistet "ProAktiMO" einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe und Vernetzung muslimischer Gemeinden vor Ort.
"ProAktiMO – Professionalisierung und Aktivierung muslimischer Organisationen für gesellschaftliches Miteinander"
Das Projekt "ProAktiMO" verfolgt das Ziel, Moscheegemeinden als zivilgesellschaftliche Akteure zu stärken und ihre lokale Vernetzung dauerhaft zu sichern. Es geht darum, bestehende Strukturen und Prozesse weiterzuentwickeln, das Engagement zu professionalisieren, die Kommunikation mit dem Umfeld der Gemeinden zu verbessern und dadurch ihre Wahrnehmung als selbstverständlicher und fester Bestandteil des Gemeinwesens zu fördern. So soll die gesellschaftliche Teilhabe von Musliminnen und Muslimen und der gesamtgesellschaftliche Zusammenhalt gestärkt werden.
"ProAktiMO" ist ein Projekt des Sozialdienstes muslimischer Frauen e.V., gefördert durch das Bundesministerium des Innern im Rahmen der Deutschen Islam Konferenz. Es knüpft an die Erfolge des Pilotvorhabens "Moscheen für Integration" an.
Die Webseite des Projekts finden Sie hier.